Bei der Beurteilung dieser kongolesischen Musiker und ihrer neuen Veröffentlichung sind sich alle Kritiker einig: Ein fantastisches Album einer faszinierenden Band. Das stimmt auf jeden Fall – worüber aber Uneinigkeit besteht, ist die Art und Weise einer fairen, kosmopolitischen Berichterstattung. Weder dürfe man in die Falle eurozentristischer Hörerwartungen tappen, noch hinkende Vergleiche mit anderen, so genannten Weltmusikern wie Buena Vista Social Club bemühen. Warum braucht fremde Musik, die westlichen Hörgewohnheiten fremd ist, stets einen Mentor (wie Ry Cooder im Fall des Buena Vista Social Clubs), der den Erfolg genau dieser Band sowohl erst ermöglicht, als auch mit seiner Expertenperspektive legitimiert? Schließlich gibt es mit Sicherheit auch in Kinshasa neben Konono No. 1 noch weitere interessante Straßenbands. Und doch ist der Erfolg gerade dieser mehr als berechtigt. Ihre Musik ist hypnotisch und gleichzeitig orgiastisch; man kann sich dazu in Trance tanzende Afrikaner ebenso vorstellen wie Trillerpfeifen blasende Raver. Sie klingt voll und reich, obwohl ihre Instrumente oft aus Schrott zusammengeschraubt sind und Konono No. 1 seit 44 Jahren aus der Not eine Tugend machen.
Assume Crash Position