Mit ihrem Debütalbum »Could We Be More« hat die achtköpfige Band Kokoroko 2022 einen großartigen, sanften Beitrag zur mächtigen Jazzwelle geleistet, die seit einiger Zeit aus London schwappt. Doch damit nicht genug: Für das kommende Jahr ist ein neues Album angekündigt. Und um zu zeigen, dass ihnen in der Zwischenzeit die Ideen nicht ausgegangen sind, schicken sie erst einmal diese Vier-Track-EPvoraus.Diese ist im Vergleich zum Album noch einmal um einiges ruhiger, zurückgenommener und sanfter geworden. Ihre Melodiebögen sind diesmal etwas weniger ausladend. Da die Stücke zusammen nur eine Viertelstunde dauern, kann man insgesamt den Eindruck gewinnen, dass es kaum angefangen hat, schon wieder vorbei ist.
Dabei bauen Kokoroko »Get The Message« sehr geschickt auf, beginnen mit einem Instrumental, lassen dann im zweiten Stück, »Sweeter Than«, Gesang als Backgroundchor einfließen, um im abschließenden »Three Piece Suit« den Sänger Azekel als Gast zu dezenten Breakbeats eindringlich leise zu Wort kommen zu lassen. Der titelgebende Dreiteiler spielt darauf an, wie sich die Großelterngeneration von Azekel und Schlagzeuger Onome Edgeworth kleidete, als sie in den Sechzigern aus Nigeria nach Großbritannien einwanderte. Es steht ihnen gut.
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Porträt
Kokoroko live am 27. September 2022 im E-Werk in Erlangen
Bericht
Get The Message
