Ein verfluchtes Arbeitstier, dieser Typ, der kaum einen Monat verstreichen lässt, ohne neues Tape, neues Album, neue Sammlung oder EP von sich. Knxwledge aus New Jersey gehört noch zu den unbekannteren Beatbastlern und würde eigentlich vom Sound her ganz gut an die andere amerikanische Küste passen. Denn sein Album »Kauliflowr« macht sich bestens im Regal neben Teebs oder Flying Lotus, auch wenn Knxwledge noch nicht ganz deren Tiefe erreicht. Ansonsten sind Tracks wie »Ovrkookies« und »Rekon« so ziemlich der Stand der Dinge im abstrakten Glitch-Hop. Was bei dieser Platte am meisten zieht, ist die zeitlose Atmosphäre, diese Momente wie in »Sew Into Yew«, wenn sich die Gitarre unter dem Rhythmus abrackert, bevor dann der alles kippt und das komplette Ding in eine andere Richtung läuft. Knxwledge beherrscht die üblichen Spielchen, um den Hörer bei Laune zu halten. Vielleicht würde »Kauliflowr« noch ein wenig mehr ziehen, wenn es ein wenig mehr Struktur, ein wenig mehr Konzept zeigen würde. So fließt das Album zwar anständig, ufert aber manchmal einfach nur ohne Sinn aus. Dass Knxwledge sein Fach aber beherrscht und seine Musik mehr fühlt als denkt, steht nach »Kauliflowr« außer Frage. Klassenbester ist Knxwledge mit seinem Fleiß noch nicht. Für ein Sternchen im Heft reicht es aber schon dicke.
Kauliflower