Review Rock

Klez.e

Desintegration

Staatsakt • 2017

»Desintegration« – klingelt da nicht was? Ach richtig: »Disintegration«, das The Cure-Album von 1989, klingt nicht nur vom Titel her sehr ähnlich. Auch die gespenstische Cover-Gestaltung und natürlich die Dark-Wave/Gothic-Klanglandschaft mit seinen geflangerten Gitarren und Bässen, den verhallten Drums und dem klagenden Gesang erinnern an die Engländer um Robert Smith. Nur singt Klez.e-Mastermind Tobias Siebert nach wie vor auf deutsch und beweist auch sieben Jahre nach dem letzten Album wie nebenbei, dass seine Texte ohne Mühe mit denen der noch aktiven bzw. aktuellen Songschreibern von Tocotronic über Christiane Rösinger bis Isolation Berlin mithalten können. Ausgangspunkt scheint tatsächlich das Jahr des Mauerfalls zu sein (im Eröffnungsstück »Mauern«), nur um dann umso schneller in Richtung Gegenwart zu galoppieren. Dabei werden Themen wie Angst und Wut auf den Staat, auf Drohnenkrieg und Korruption sehr eindringlich und ohne den Rückzug ins Private durchexerziert. Einerseits voller Weltschmerz und Weltuntergang finden sich andererseits doch auch seltene Momente der Hoffnung. Auflösung und Zerfall – wie man »Desintegration« übersetzen könnte – sind somit zwar nicht unbedingt optimistische Themen für das neue Jahr, aber wohl leider nur allzu nah dran an der gesellschaftlichen Wirklichkeit im Jahr 2017. Nur nicht aufgeben – und Klez.e hören!

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