»Ett« ist Klara Lewis’ erstes Album. Im Grunde ist es ihre erste Veröffentlichung überhaupt, sofern man die EP »Ett« von 2012, auf der sie zunächst drei der zehn hier versammelten Stücke über Bandcamp herausbrachte, nicht mitzählt. Wenn man den Namen Klara Lewis zuvor noch nicht gehört haben sollte, ist das daher durchaus zu verzeihen. Bekannter ist dafür ihr Vater Graham Lewis, der es mit der Band Wire zu einigem Einfluss gebracht hat. Dieser Umstand könnte auch erklären helfen, wie Klara Lewis es mit ihrem Debüt auf Anhieb zu einer »großen« Adresse wie Editions Mego geschafft hat – ihr Vater ist dort ebenfalls in der einen oder anderen Form vertreten. Dabei muss sie sich mit ihrer Musik keinesfalls hinter irgendwem verstecken. Für ihre Stücke verwendete sie Field Recordings, die sie unter anderem in Schweden, der Türkei und Deutschland aufnahm, ohne sie allzu stark als Umweltgeräusche in Erscheinung treten zu lassen. Klara Lewis’ wortlose Geschichten scheinen aus wenig mehr als einem ruhigen, fast groovenden Puls zu bestehen, über dem sie eine Vielzahl von übereinander gelagerten Elementen so diskret an- und abschwellen lässt, dass die Veränderungen über die Zeit äußerst diskret bleiben. Als Referenzen könnte man den reduzierten Dub von Basic Channel heranziehen, der bei Klara Lewis fern von jedem Clubzusammenhang lediglich als eine Art Erzähltechnik herangezogen wird. Lakonisch und minimal, aber so spannend formuliert, als hätte sie diese Mittel alle selbst erfunden.
Ett