Kit Sebastian sieht man gern. Die Videos sind Wes Anderson ohne Gähnen. Das liegt auch daran, dass Kit Sebastian gute Popsongs macht, die nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz sind. So kann man in drei, vier Minuten die Farbenlehre durchgehen. Und nebenbei ein schönes Chanson hören. Nach zwei Platten für Mr. Bongo wechseln Kit Sebastian zu Brainfeeder. Dort machen sie weiter mit ihrem Basar-Globalismus, das heißt: Lokalkolorierte Instrumente von da und dort und überall kommen in den Thermomix, und dann geht’s rund um den Globus. Mit türkischer Traurigkeit und französischer Fröhlichkeit und tropischen Träumen, die man sonst nur auf Caprisonne-Packungen findet.
Auf jeden Fall ist »New Internationale« eine späte Sehnsucht für Cabriofahrer, die gerne Brigitte Bardot wären oder wenigstens das Kopftuch, das im Fahrtwind weht. Das liegt fast immer an Merve Erdem, der Sängerin von Kit Sebastian. Sie singt so schön, dass Kit statt der Tanzmusik der Vergangenheit auch zeitgenössischen Krach machen könnte. Tut er aber nicht, deshalb schaut man gerne zu.
New Internationale Red