Review World Music

King Ayisoba

Wicked Leaders

Makkum Records • 2014

Zwei Seiten genügen. Mehr hat die Kologo nicht, die Laute, auf der sich der ghanaische Musiker King Ayisoba in der Regel selbst begleitet. Sein Album »Wicked Leaders« präsentiert ihn jetzt zum ersten Mal mit einer Band, die seinen Gesang – zusätzlich zum Lautenspiel – um Blasinstrumente, Xylofon, Perkussion und Chorgesang ergänzt. Besonders die anderen Sänger lassen die Merkwürdigkeiten von King Ayisobas Organ umso deutlicher hervortreten: Mehr gerufen als gesungen, klingt seine Stimme so kehlig-gepresst, als habe man es mit einem Vertreter der älteren Generation zu tun statt mit einem 39-Jährigen. Es liegt etwas Trotzig-Meckerndes in diesem flachen Timbre, das weniger an schmeichelnder Sanftmut als an unverstellter Direktheit interessiert ist. Seine Botschaften trägt er auf Fafra und Twi und zur Sicherheit auch auf Englisch vor. Dass King Ayisoba politische Anliegen verfolgt, wird so im Titelsong mehr als deutlich. Zum Anfang des Stücks verkündet er knapp: »If you want to be a leader, you have to be a good leader. If not, this is your song.« Die Rhythmen dazu haben eine minimalistische Dringlichkeit, wie man sie von Bob Dylan-Songs kennt – allerdings mit etwas anderen künstlerischen Mitteln. Und selbst wenn einem die Bedeutung der meisten anderen Texte verschlossen bleibt – die raue Energie der Worte überträgt sich auch so.