Review

Kessoncoda

Outerstate

Gondwana • 2024

»Outerstate« ist eine zehnteilige Ekstase der Gefühle, die in einem kleinen Londoner Gartenschuppen entstand und zwölf Jahre brauchte, um endlich an die Öffentlichkeit zu gelangen. Die zwei Männer hinter Schlagzeug und Keyboard sind Tom Sunney und Filip Sowa, die ihre kleine Band Kessoncoda getauft haben. Bei der Fülle an Sounds und der Klangfülle ihrer Stücke ist es umso erstaunlicher, dass es sich um das musikalische Produkt eines Duos und nicht einer Big Band handelt. Besonders der Titel »Greyscale« beeindruckt durch seine Intensität. Die Melodien steigern sich bis zu einem wundersamen Höhepunkt und wirken wie eine filmische Erzählung.

»Outerstate« verbindet Jazzharmonien mit elektronischen Einsprengseln, so dass neben instrumentalen Klängen auch Synthesizer die Melodien bereichern und ihnen etwas Futuristisches und Progressives verleihen. Es handelt sich also keineswegs um eine Jazztradition, wie wir sie kennen, sondern um ein akustisches Repertoire aus unzähligen Klängen, die sich nicht ohne weiteres einem Genre zuordnen lassen. Letztlich ist es egal, wie man das nennt, was das Londoner Duo hier produziert – schön und heilsam ist es allemal.