Review

Ken Ishii

Reference To Difference

Sublime • 1994

Ken Ishii war einer der produktivsten Techno-Produzent:innen im Japan der 1990er Jahre und bleibt bis heute sehr aktiv, fristet aber eine Art Schattendasein als producers’ producer. Das Album »Reference to Difference« wird nun anlässlich seines 30-jährigen Geburtstags von Music Mine zeitgleich zu einer erweiterten Version von Susumu Yokotas »Acid Mt. Fuji«, ein Album mit einer weitaus größeren Fanbase, neu aufgelegt.

In nur sechs Tracks verwebt Ishii die verschiedenen Einflüsse seiner Musik, wobei er seltenst direkt auf die Tanzfläche zielt und stattdessen seine subtilen und nur gelegentlich wie im Fall von »Interjection« auch mal härteren Grooves mit Ideen und Elementen aus einer reichhaltigen Tradition verbindet, die von Minimal Music bis Minimal Techno und Ambient Music bis hin zu zeitgenössischer Electronica oder IDM reicht.

Ishiis Musik war schon immer eine sanfte Verspieltheit zu eigen, eine Offenheit, die er mit Produzent:innen wie Yokota teilte und die nie auf Kosten musikalischer Komplexität ging, was auf »Reference to Difference« voll zum Tragen kommt. Dieses quasi erste Vinyl-Reissue – eine erweiterte Version wurde bereits im Jahr 1995 unter dem Pseudonym Flare veröffentlicht – dient für Fans wie auch Kolleg:innen gleichermaßen als Erinnerung daran, dass Techno so viel mehr sein kann als eine stampfender Four-on-the-Floor-Kick.