Review Hip-Hop

K.I.Z.

Urlaub fürs Gehirn

Universal • 2011

Nach zwei Jahren melden sich die vier Berliner gewohnt schlagfertig und mit ordentlich schwarzen Humor zurück. Diesmal mit Universal im Rücken macht Urlaub fürs Gehirn da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Wieder werden mehr oder weniger aktuelle Themen und gesellschaftliche Begebenheiten mit Zynismus und Wortwitz durch den Kakao gezogen. Ob Frauen die sich in Deutschland nicht integrieren wollen in Doitschland schafft sich ab oder Eheschließung auf dem Lokus in Heiraten. K.I.Z. bieten humorvolle Unterhaltung mit abstrakten Vergleichen und verschachtelten Aussagen bei denen man sich ein Schmunzeln des öfteren nicht verkneifen kann. Einzig die Beats scheinen etwas nachgelassen zu haben. Hier und da gibt es die typisch aggressiven und mit dem Synthesizer aufgepeppten Bombardements, doch größtenteils kommen die Sounds im Vergleich zum Vorgänger eher farblos rüber. So zündet auch Lauf Weg, der Nachfolger der Horrorcore-Hymne Neuruppin, nicht wie erwartet und dient lediglich als Themenausgleich. Das gleiche gilt für die mittlerweile traditionell gewordenen Mitgröler wie Der durch die Scheibeboxxxer und Raus aus dem Amt. Einen lockeren Schlusspunkt setzt Koksen ist scheisse, auf dem sich Freunde der Szene wie Orgi oder MC Basstard zu einem entspannten Loblied auf Marihuana versammeln. K.I.Z. reiben erneut skrupellos dem Hörer ihre provokanten und satirischen Texten unter die Nase bei denen man nicht alles so verbissen sehen sollte.