Was haben nicht alle gejubelt als † , das Debüt des Ed Banger-Flaggschiffs Justice, vor vier Jahren für offensichtlich sehr viele die Welt der elektronischen Musik in ihren Grundfesten erschütterte. Tatsache ist, dass Xavier de Rosnay und Gaspard Augé durchaus einen Trend begründet hatten, dem plötzlich alle folgten: eine Welle aus Maximal-Elektronikern schwappte woher auch immer zu uns und begeisterte bei ausverkauften Auftritten die Massen. Seitdem entwickelte sich die Musik weiter und mit ihr natürlich auch die Künstler. Einige aus der gleichen Klasse überraschten durch zeitgemäße Alben oder unvergesslichen Kollaborationen, und andere eben nicht. Zu zweiter Gattung scheinen leider auch Justice zu gehören, auch wenn man sich beim Nachfolger Audio, Video, Disco wieder vor Superlativen überschlägt. U.a. war vom » bestmöglichen Nachfolgealbum zu ihrem Debüt« (Musikexpress) zu lesen. Die Idee hinter dem zweiten Album soll laut de Rosnay folgende sein: »Electronic music has always been portrayed as music for the night and cities, so we were seduced by the idea of making an electronic record for the day and countryside«. Fragt sich nur, ob man dadurch die mit der Kooperation mit Warner einhergehende Mainstreamtauglichkeit entschuldigen will. Denn von allein kommt man wohl kaum auf diese Idee. Hätten sie allerdings auf Audio, Video, Disco alternde Rockstars als Auslaufmodell porträtieren wollen, wäre ihnen das zumindest schon viel eher gelungen. Wodurch die Musik aber auch nicht besser wird.
Audio, Video, Disco.