Review Dance

Jussi Halme

Funny Funk ‚N‘ Disxco 1983-1991

Svart • 2019

Disco, finnish style. Dass die Finnen gern tanzen, weiß man nicht erst seit Pan Sonic, schon mit Tango taten sie sich seit längerem erfolgreich hervor. Disco aus dem mückenreichen Land hatte man, von Spaßeinlagen eines M. A. Numminen abgesehen, in der restlichen Welt bisher nicht so richtig auf dem Radar. Auftritt: [Jussi Halme](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/5885/jussi-halme.) Wie der krächzende Wittgensteinexperte und Satiriker Numminen klingt Jussi Halme nun nicht gerade, hat aber durchaus ein eigenes humoristisches Selbstverständnis. Seine titelgebende Nummer »Funny Funk«, mit der die Werkschau »Funny Funk ‚N‘ Disxco 1983-1991« beginnt, fasst das einigermaßen bündig zusammen. Solide produzierte und abgehangene Grooves mit Bums-Klatsch-Schlagzeug, großzügiger Einsatz von beherzt akzentuiertem Pitchbeding bei den Synthesizern und überhaupt reichlich Synthesizer. Das hat in seiner liebevollen Käsigkeit ein gerüttelt Maß an Ironie. So richtig gut wird es aber erst, wenn der Gesang hinzukommt. Und zwar nicht der englische, sondern, genau, der finnische. Man könnte jetzt pflichtschuldig nachschlagen, was Worte wie »Hiostavat Valheet« bedeuten. Muss man andererseits gar nicht. Das Zusammenspiel von glatter Tonspur und dem finnougrischen Zungenschlag hat einen sehr eigenen Reiz, der womöglich etwas von seinem Zauber verlieren würde, wüsste man im Einzelnen, wovon da die Rede ist.