Review Rock

Junip

In Every Direction EP

City Slang • 2011

Tape des Jahres 2024

Als im vergangenen Jahr doch noch das Debüt Fields von der Band um José González erschien, hatte man die Hoffnung fast schon aufgegeben. So lange geisterte Junip durch die Blogs, nahezu ohne hörbare Beweise ihrer Existenz. Das Warten hatte sich dann aber mehr als gelohnt, denn das Album erweiterte den zurückhaltenden Singer/Songwriter-Stil von González um einen sehr viel satteren Bandsound, ohne seine nahezu flüsternde Stimme und einfühlsame Gitarrenpickings zu übertönen. Die EP zum Eröffnungsstück In Every Direction versammelt neben dem Original zwei Remixe sowie drei B-Seiten, die weitere Facetten zum Bild der Band hinzufügen. Mit dem recht kurzen Pling steigert Junip ihren musikalischen Sanftmut ins Zerbrechliche, während White Rain mit Fuzz-Bassline und gemächlichem Groove ein Vorgeschmack auf das nächste Album sein könnte. Ein zweites Instrumental schließt mit Glockenspiel und Akustikgitarre an Pling an, klingt aber zu sehr nach B-Seite, sprich beliebig. Auch die beiden Remixe können sich nicht mit dem Original messen, wobei die White Sea-Version mit Chor und Harfe das Stück in Richtung erstes Yeasayer-Album weiterdenkt und darum so schlecht nicht ist. Den Dale Earnhardt JR JR-Remix kann man dann aber wegen seiner plumpen Effekthascherei getrost überspringen. Erst Fields kaufen, dann die EP.

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