In den ersten Jahren von Animal Collective kam der Stimme eine besondere Stellung zu. Die Stimme war der Mittelpunkt, sie umkreiste das gesamte Klanggerüst und sie wurde umkreist. Sie symbolisierte das Instinktive, das Affektierte, das Unmittelbare. Gerade Panda Bear hat diesen Aspekt maßgeblich bestimmt und auch auf seinen Soloarbeiten manifestiert. Inzwischen haben sehr viele Bands sich der benannten Attribute erinnert und das Natürliche wieder in die Musik geholt. Die Stimme spielt dabei weiterhin eine zentrale Rolle. Doch selten in der Form wie bei Julianna Barwick. Zwar besteht The Magic Place, im Gegensatz zu ihrem ersten, selbstveröffentlichten Album Sanguine aus dem Jahre 2006, nicht ausschließlich aus mit dem Mund hervorgebrachten Tönen, aber immer noch fast. Mit minimalster Begleitung von Piano, Bass oder Schlaginstrumenten erschafft sie quasi aus dem Nichts eine opulente Klangwelt, indem sie ihre Stimme in unzählige Schleifen übereinander und nebeneinander und zueinander legt. So erlangen die Kompositionen einige Größe, bleiben dabei aber zerbrechliche, sich ihrer Vergänglichkeit bewusste Gebilde. Und genau darin liegt auch deren Makel. Unterfütterte man die zweifellos großartigen Harmonien mit Rhythmik, wäre ihnen zusätzlich eine ungemeine Dringlichkeit gegeben. So ahnt man nur das Potenzial, was unausgeschöpft bleibt, als wären die Flügel des Pegasos lahm geworden. Wie es geht, macht das wirklich exzellente Prizewinning vor.
Magic Place