Dies wäre dann wohl die Fifth World. Der kanadische Saxofonist Joseph Shabason nutzt für sein Instrument gern elektronische Verfremdung, deren gedämpfte Mehrstimmigkeit stark an die Fourth World-Ansätze des Trompeters Jon Hassell erinnert. Eine Neigung zu Ambient-Schwebezuständen ist als weitere verbindende Klammer vorhanden. Joseph Shabason zeigt andererseits Interesse an losen Songstrukturen in aufgelockerten Jazz-Arrangements, die Hassells Ästhetik in eine etwas traditionellere Formensprache überführen. Seine Weiterentwicklung vollzieht sich mithin im Rückgriff auf Bewährtes. Weniger dezidiert ethnisch, dafür allemal höchst entspannt, ist Shabasons »The Fellowship« eine Art Dreampop-Jazz-Entwurf, der sehr freundlich mit Improvisation umgeht, ohne im banalen Sinn »soft« zu klingen. In »13-15« gibt es sogar ein vergleichsweise entgrenztes Gitarrensolo, das sich in die gelassen pulsierende elektronische Umgebung bestens einpasst. Überhaupt ist erstaunlich, wie viele Instrumente von Trompete, Bass, Schlagzeug und Geige bis zu Vibraphon dank Gastmusikern in diesen luftig gehaltenen Nummern auftauchen, ohne dass sie groß dominieren würden. Eine Gemeinschaft mit leiser Eleganz.
The Fellowship Black Vinyl Edition