Joel Lyssarides ist bereits eine Nummer beim ACT Label. Von Georgios Prokopiou hat man noch nicht so viel gehört. Das wird sich ändern. Denn »Arcs & Rivers«, das Ergebnis gemeinsamen Schaffens, ist ein Glücksfall – vor allem für uns, die wir hören, wie sich griechisch-schwedischer Freihandel auf die emotionale Gemengelage auswirkt. Bevor jetzt jemand auf Sirtaki in Stockholm spekuliert: bitte nicht. Denn Lyssarides, solo und in Gruppen wie e.s.t. angenehm ausgelastet, sowie der Lautenist Prokopiou gehen die Sache scheinbar subtil an.
Das Klavier darf bleiben. Die bis zur popkulturellen Verstümmelung strapazierte Bouzouki wird im Wartezimmer des nordischen Jazz wiederbelebt. Oder in der nächsten Taverne. Hauptsache, Alfred Brendels Flügel geht architektonisch aus. So tragen sich sehnsüchtige Tasten nach Athen und zurück, nur: Wer hätte gedacht, dass griechischer Wein so gut zu skandinavischen Tiefdruckgebieten passt?