Review Jazz

JJ Whitefield & Forced Meditation

The Infinity Of Nothingness

Jazzman • 2024

Im bald 34. Jahr seiner musikalischen Karriere macht Jan Weißenfeldt keine halben Sachen mehr. Was bereits 1991 mit seinem Bruder Maximilian (ja, genau der von Philophon) unter dem Moniker Whitefield Brothers begann, nimmt gerade wieder Fahrt auf. Nach einer LP auf dem Berliner Label Kryptox im Jahr 2019 folgten Ausflüge nach Frankreich (auf Janko Nilovics Label Broc) und nach Los Angeles zu niemand geringerem als Madlib. Nicht zu vergessen natürlich all die Platten, die er unter dem Namen Karl Hector veröffentlicht hat.

In diesem Jahr geht die Reise weiter und präsentiert sich als Magic Carpet Ride der Sonderklasse. Dafür lotet JJ Whitefield auf »The Infinity Of Nothingness« aus, wie und wo man Musik an den Rand der Vollbremsung bringen kann. Zumindest hat man diesen Eindruck bei den sechs langsam dahinfließenden, schwelenden Tracks, die mal wie eine Oase inmitten der Wüste klingen, dann wieder wie die neuen großen Jazzzentren dieser Welt.

In gezügeltem Tempo, mit spürbarem Schlafentzug in den Gliedern, schwebt zum Beispiel »Spectral Realms« durch eine Jazzlandschaft aus Spiritual Jazz und Hip-Hop-Beats – alles super laid-back. Eine forcierte Meditation eben, wenn man dem Namen der Begleitband Glauben schenken darf.