Dass der Amerikaner Jimmy Edgar einer der wohl talentiertesten Produzenten im Feld der elektronischen Musik ist, steht ganz außer Frage. Drei Alben auf drei der bedeutendsten Label aus diesem Bereich – Warp, !K7 und nun Hotflush – sind eine überzeugende Referenz auf der Vita des Mannes aus Detroit, der seit einiger Zeit in Berlin wohnhaft ist. Nach dem frickeligen Debüt »Color Strip« auf Warp entdeckte Edgar den Prince in ihm und machte auf dem Follow-Up »XXX« sehr heiße Musik. Prince scheint auf dem neuen Album »Majenta« noch immer eine große Rolle zu spielen, dafür ist aber der Funk etwas dem Techno gewichen – vielleicht eine Rückbesinnung auf seine Heimat? Für Fans von »XXX« könnte der neue basslastige Ansatz etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber nicht weniger mitreißend – es dauert dann eben nur ein Weilchen länger. Mit Footwork, Juke und Elektrofunk im Sinn gelingen Edgar Bouncer wie »Indigo Mechanix (3D)«, aber sexy-funky kann es immer noch werden, wie das gehauchte Interlude »Attempt To Make It Last« zeigt. Immer wieder angenehm zu sehen, dass es noch Künstler gibt, für die Stillstand der Tod ist – Jimmy Edgar ist einer davon. So gelingt dann auch eine erfrischend abwechslungsreiche Platte, die unerwartet viel bietet.
Majenta