Wer Jimi Tenor noch immer mit Techno, seinem 1995er Hit »Take Me Baby« und Warp Records in Verbindung bringt, hat wirklich lange geschlafen. Unser liebster Psycho-Finne zwischen Esoterik und kompromisslosem Sex-Appeal ist aus dieser Geschichte schon seit über zehn Jahren raus. Eigentlich sogar länger, denn selbst seine Alben auf Warp Records waren Jazz und Easy Listening statt Beat-Geklöppel. Seit Mitte des letzten Jahrzehnts hat sich Jimi Tenor dann immer wieder Afrika zugewendet und die Jazz- und Funk-Historie um Fela Kuti und Mulatu Astatke wiederentdeckt. In den Musikern von Kabu Kabu, die selbst bereits mit Fela Kuti gespielt haben, fand er 2007 genau die Rhythmusformation, welche seine Idee vom eigenwilligen Afrobeat-Spacejazz mit Spielfreude und dem unverzichtbaren Funk begriff. Auf dem bereits dritten Album »Mystery Of Aether« kreist denn auch wieder alles um schnellen Afrobeat und träge Wüstenkrimis, Weltraum-Synthies und Flötenspiel für Schwerverliebte, Karavanen-Bläser und »Sternenstaub«-Gesänge. Einen Fortschritt zu den Vorgängeralben findet sich zwar nicht. Aber Jimi Tenor & Kabu Kabu können einen noch immer mit einem unwiderstehlichen Groove und ihrer unüberhörbarer Spielfreude jeden Tag versüßen.
Mystery Of Aether