Review Hip-Hop

Jedi Mind Tricks

The Thief And The Fallen

Enemy Soil • 2015

Nix mit Stunts, Blunts und Liqueur: Der neuen Jedi Mind Tricks LP »The Thief And The Fallen« liegt simples Mineralwasser zugrunde. Vinni Paz MC des 2013 zum Duo geschrumpften Trios aus Philadelphia, hat sich nach vier Jahren Album-Abstinenz mit seinem Kumpel und Producer Stoup The Enemy Of Mankind auf ein Wässerchen getroffen – und erkannt, dass die berühmte Chemie noch stimmt. Dass sie ein weiteres Album planen, verkündeten Jedi Mind Tricks im vergangenen November – und jetzt ist es draußen. »The Thief And The Fallen« exerziert es das, was seit jeher die Tracks der beiden bestimmt: schmiedehammerne Metall-auf-Metall-Raps und Beats, die der Goldgräberstimmung typischer Endneunziger-Produktionen eine traumatisch-düstere Atmosphäre unterjubeln – mittels üblicher Mittel wie Streicher und filmischer Samples. Vinni Paz, der sich, wie er erklärt, für das Album von Werken des Horrorautors Clive Barker inspirieren ließ, zeigt sich dabei mal schwermütig, mal vordergründig aggressiv. Bei »Hells Messenger« blickt er auf die Straßen seiner Hometown, um auch jene Ecken auszuleuchten, die Bruce Springsteens »Streets Of Philadelphia« im Dunklen lässt. Stoup the ENemy of Mankind lässt derweil die Drums mit beinahe militärischem Eifer der Zwei und der Vier folgen. Dabei gelingt es ihm, dem Hardcoresound Pop-Appeal beizumengen, wobei der dunkle Klangfarben bedienende orchestrale Pathos manchmal zu Brei wird. Wie auch immer: Wer sich in der Ecke wohl fühlt, in der man von M.O.P. angerempelt und von Necro schief angeschaut wird, findet mit dem Track »No Jesus, No Beast«, mit »God Supreme« oder mit dem auf ein eingängiges Heavy-Gitarrenriff setzende »Deathless Light« vielleicht sogar seinen Track der Stunde.