Bei ultrasentimentalen Akustiksongs tendiert man schnell dazu, das lyrische Ich mit dem Autor oder eben Sänger gleichzusetzen – vor allem, wenn sie wie im Fall von »Foxes in the Snow« ganz alleine und im Zuge einer Scheidung aufgenommen wurden. Singen ist nun mal etwas sehr Persönliches, da liegt das nahe. Der US-Countrysänger Jason Isbell betonte in der Vergangenheit zwar oft, dass er nicht der Protagonist seiner Songs sei, doch auf »Foxes in the Snow« fängt man schnell an, Verbindungen zwischen den herzrausschüttenden Lyrics und Isbells eigenem Leben zu ziehen: »You don’t anticipate a broken heart«, singt er in einem Track, der – anders als seine Ex-Frau – zwar »Eileen« heißt, aber trotzdem von ihr zu handeln scheint. »It ended like it always ends, somebody crying on the phone. You tell each other you can still be friends, but you both know you’re on your own.«
Dass er nach einem gebrochenen Herzen mal wochenlang flachlag und weder essen noch schlafen konnte, erzählt Jason Isbell uns. Wie er sein Leid beschreibt, ist wirklich großartig: »I wish that I could be angry, punch a hole in the wall, drink a fifth of cheap whiskey and call and call and call. But that ain’t me anymore, baby. Never was, to tell the truth. I just saw it in a movie and thought that’s what I was supposed to do.« Die Hauptregel dieser Songwriting-Art hat Jason Isbell von den allergrößten Countrylegenden gelernt. In »Ride to Roberts« bringt er sie selbst auf den Punkt: »I don’t say things that I don’t mean.«

Foxes In The Snow