Review Pop

Janelle Monáe

The Age Of Pleasure

Atlantic • 2023

»I’m looking at a thousand versions of myself, and they’re all fine as fuck«. Janelle Monáe hat sich von ihren Futurismen verabschiedet und springt mit Karacho in die Gegenwart. »The Age Of Pleasure« ist das vierte Studioalbum der amerikanischen Musikerin und macht buchstäblich Lust auf mehr: »Baby, if you pay me in pleasure, imma keep you coming forever« singt sie in »Paid in Pleasure«. Vierzehn Songs, die sich so nah an einem Orgasmus anfühlen wie selten zuvor. Die Tracks schmiegen sich aneinander wie die Körper im Musikvideo zur Single-Auskopplung »Lipstick Lover«. Dass »The Age Of Pleasure« pünktlich zum Pridemonth erscheint, kann kein Zufall sein: Wenn Lust einen Sound hätte, dann wäre es Monáes soulige Stimme, die von »Float« bis »A Dry Red« langsam das Patriarchat abstreift und alle zum »Water Slide« einlädt. Dabei baut Janelle Monáe nicht nur einen Playground, sondern auch einen Safespace. Janelle Monáes Album ist eine große Sex-Positiv-Party, die ihre Rolle zu reflektieren weiß: »Natürlich kämpfen wir, aber auch mitten im Kampf nehmen wir uns Zeit, Freude zu finden«, sagt Monáe in einem Interview. Wer nach »The Age of Pleasure« nicht wenigstens ein bisschen aufgedreht ist, sollte sich schnell mit Monáes »Champagne Shit« anfreunden.