Schon mit seinem wunderbar subtilen Album »Lay-by Lullaby« hat Janek Schaefer in diesem Jahr ein Tributalbum für J. G. Ballard veröffentlicht. Mit »Inner Space Memorial in Wonderland« dehnt er seine Verneigung vor dem britischen Schriftsteller noch einmal aus. Was durchaus wörtlich zu verstehen ist: Das Album besteht aus zwei langen Stücken epischen Ausmaßes. »Inner Space Memorial« moduliert auf Seite 1 über 20 Minuten den stehenden Akkord einer Kirchenorgel, lässt ihn anschwellen, zurückweichen, die Klangfarbe mal strahlender, mal matter hindurchschimmern, ohne einmal abzusetzen. Dazu knistert es mysteriös, und gelegentlich hört man eine männliche Stimme (die von Ballard selbst?) einen kurze Monolog sprechen. Eine monumentale, tönende Grabinschrift. »Wonderland« hingegen erinnert an eine gestreckte Coda zu »Lay-by Lullaby«: Wie auf dem Album hört man vorbeiziehende Autos, die in ruhige elektronische Flächen übergehen. Auch die männliche Stimme (ist es dieselbe?) von der anderen Plattenseite spricht noch einige Sätze, sogar die Orgel aus dem ersten Stück kehrt gegen Ende zurück, diesmal flirrender, bevor die letzten Autos entschwinden. Eine gelungene Variation des andernorts eingeführten Themas.
Inner Space Memorial In Wonderland