Liverpool ist eben doch immer noch verpflichtend in Sachen Musik. Jüngster Beleg ist das siebte Soloalbum der gebürtigen Liverpoolerin Jane Weaver, ihres Zeichens früher bei der Britpop-Band Kill Laura und anschließend Gründerin des Folktronica-Projekts Misty Dixon. Mit »The Silver Globe« hat Jane Weaver jetzt eine etwas andere Richtung eingeschlagen, elektronische Elemente haben die früheren Folk-Anteile verdrängt, um sich zu psychedelischen Songs futuristischer Prägung zu formen. Zum Sound beigetragen haben unter anderem David Holmes und Cybotron, auch einige Klänge von Synthesizer-Pionierin Suzanne Ciani fanden bei der Produktion Verwendung. In den resultierenden Arrangements rumpelt und zischt mal ein analoger Drumcomputer, mal gibt ein Motorik-Schlagzeug in bester Neu-Manier stoisch den Takt vor, oder man nimmt sich, wie in »Electric Mountain«, ein Riff aus einem Hawkwind-Song (»Star Cannibal«) als Basis – mit durchaus vorteilhaften gegenüber der Vorlage. Zusammengehalten werden diese recht heterogenen Nummern durch Jane Weavers lässig hingeworfene Ohrwurm-Melodien und ihre Stimme, in der sich ein kristallklares Timbre mit einer gewissen Herbe mischt.
The Silver Globe