On The Road, keine Zigeuner-Philosophie des gebürtigen Polen, vielmehr eine Art akustisches Visum des Cocoon-Handelsreisenden. So klingt es, wenn Jacek Sienkiewicz, das tut, was er so tut: vielschichtigen, deep groovenden, dubbigen Sound der Detroiter Schule in die verschiedenen Boxen auf dieser Erde zu pflanzen. Aus denen räkeln wiederum melodiöse Ableger, die mal in der Rave-Sonne aufblühen, mal als verwelkende Techno-Setzlinge in sich zusammen fallen oder mal mit ihren wild pulsierenden Trieben Richtung Dancefloor um sich werfen. Sienkiewciz pflügt seinen Vorgarten im idyllischen Detroit solange durch, bis auch der Beton-Botaniker das Warten auf vorhersehbare Patterns und Soundstrukturen aufgibt. Solange wird das unberechenbare Grünzeug gestutzt, dass sich sämtliche düsteren Ranken und bunten Stilblüten nicht mehr gegenseitig das Sonnenlicht klauen. Gut Ding will aber auch hier Weile haben. Diese nimmt sich der Recognition-Labelhost dafür ebenfalls genug. Von der Einpflanzung des Samenkorns bis zum unbändig herangewachsenen Lianenbaum vergehen gerne mal stolze zwölf Minuten. Da wirken Tracks mit einer Spielzeit von bloßen fünf Minuten schon wie Skits. Dass sich Cocoon allerdings einer anderen Zeitrechnung unterwirft, ist ja aber eigentlich auch nichts neues.
Laksa
WONDA
Re:lax