Review Hip-Hop

J-Live

S.P.T.A. (Said Person Of That Ability)

Triple Threat • 2011

Auf seinem fünften Album schlüpft J-Live in die Rolle einer kompletten Band und übernimmt Raps, Beats und Cuts. Im Prinzip macht er also da weiter, womit er Mitte der Neunziger bereits angefangen hatte. Durch sein Debüt sorgte J-Live für gebührende Aufmerksamkeit, doch leider wurde sein Werk dann in den undurchsichtigen Kanälen der Musikindustrie verbummelt. So etwas sorgt verständlicherweise für Verbitterung und die ist an einigen Ecke des Albums zu vernehmen, z.B. in Great Expectations, From Scratch und Watch Sun Watch. Statt ständigem Jetzt-geht’s-endlich-los-aber-lass-mich-noch-schnell-mit-der-Musikindustrie-Abrechnen, wäre eine Vergeltung in Form guter Songs zu anderen Themen spannender. Doch J-Live hält die Balance und teilt mit uns auf Stücken wie The Me And You, Half A Glass und Poetry In Ertia seine Gedanken zu Liebe, Zivilisation und Poesie. Insgesamt stehen auf S.P.T.A. Poesie und Wortwitz im Vordergrund, auf eine Art und Weise, die auch nach mehrfachem Anhören keine Langeweile aufzwingt, verschmolzen mit warmen und souligen Sample-Beats von Gastproduzenten wie RJD2 oder Diamond D. Meine liebste Zeile: »See me on writer’s block,/ I’m just waiting for the train«.