War in letzter Zeit von Pretoria die Rede, ging es in der Regel um Amapiano. IzangoMa haben mit dem buttrigen Kwaito-House-Hybrid allerdings nichts zu tun, auch wenn das sich aus südafrikanischen und mosambikanischen Musiker:innen zusammensetzende Kollektiv dort beheimatet ist. Dafür fließt allerdings so ziemlich alles andere in ihren Sound ein, wie auch »Ngo Ma« für Gilles Petersons Label Brownswood beweist. Sun Ra und Fela Kuti sind zwei offensichtliche Vorbilder der kosmischen Post-Jazz-Post-Afrobeat-Post-IDM-Post-Rock-Post-Big-Band-Post-Everything-Ästhetik der Gruppe um Sibusile Xaba und Ashley Kgabo, es lassen sich aber noch viele weitere finden. Zum Beispiel die Mütter dieser Welt, kann der Zulu-Titel »Ngo Ma« – als Kurzform des Bandnamens, das Wort für die traditionellen Mediziner:innen der Zulu und Buntu – doch mit »von der Mutter« übersetzt werden. Die Figur der Frau als Metonymie für den Ursprung des Lebens, kosmische Harmonie und so weiter herzunehmen, mag zweifelsfrei etwas klischiert wirken. Die Musik tut es jedoch zu keinem Zeitpunkt. »Ngo Ma« schafft hingegen das Unmögliche: Etwas wirklich Eigenständiges aus vielen diskreten Einflüssen herauszuarbeiten. Ein bisschen wirkt es so, als habe Peterson die ideale Band für sich gefunden, klingt sie doch so, als habe irgendwer die Gesamtheit seiner DJ-Mixe zu einem kohärenten Ganzen zusammengemischt.
Ngo Ma