»(E)infach nur einen schicken Groove zu loopen« war Daniel Martin McCormicks in seiner Funktion als Ital immer schon zu wenig. Seine Tracks fanden sich natürlich auch in den Clubs wieder, aber sie hatten nicht diese ausschließlich Funktion. »Toxic Work Environment«, die neueste, bei Gang Of Ducks erschienene 12“ des New Yorkers, überrascht genau deshalb. Ital präsentiert hier auf 5 Stücken ins Dystopische driftenden Minimal Techno. In Sachen Komplexität ist das erst einmal eine Abkehr von den überladenen Sample-Sound-Dubtechno-Gebräu das er bisweilen auf seinen Alben wie »Dream On« und »Endgame« für Planet Mu produzierte. Gerade die A-Seite mit »Syndrome« und dem Titelstück »Toxic Work Environment« sind dermaßen klassisch im Umgang mit Hi Hat, Bass Drum, Snare usw., dass man sich verwundert die Ohren reibt. Daran ändert auch nichts, dass mal eine Melodie quer läuft, ein am Synthesizer generierter Basslauf ausschert oder das Stück schon mal für den Moment in Noise umkippt. Aus Sicht seiner bisherigen Releases fehlt es einfach an Radikalität. Dennoch funktioniert »Toxic Work Environment« für mich als Werk ausgesprochen gut. Nicht nur, weil die B-Seite von der vermeintlichen Simplizität der A-Seite abrückt, wieder mehr Dub reinbringt, auf »The Citadel« sogar gänzlich auf Beats verzichtet und auf »The Citadel – G.O.D. Rework« einen ganz anderen rhythmischen Zugang entwickelt. Sondern vor allem, weil Ital hier durchweg eine eigene Klangsprache entwickelt und dabei innerhalb der 12“ auch einen spannenden Bogen ausbreitet, der neuen und alten Hörern einen unmittelbaren Zugang in die Welt dieses kompromisslosen Künstlers anbietet.
Toxic Work Environment