Eine elektronische Flöte und eine merkwürdig geschlechtslose aber äußerst freundliche Stimme eröffnen Ingus Baušķenieks’ Album »Spoki«. Es enthält Aufnahmen aus den Jahren 1988 bis 2011 und genau so weit wie der zeitliche Rahmen seiner Musik ist auch das Genrespektrum gespannt. Exotisch klingende Streicher wechseln mit elektronischem Reggae, glasklaren osteuropäischen Frauengesängen (Baušķenieks stammt aus Lettland, die Sängerin ist seine Frau Edīte Baušķeniece), ambienten Balladen und nahezu schlagerhaftem Synthesizer-Pop. Direkt darauf folgt ein düsterer cinematischer Track, der auf einen John Carpenter-Soundtrack gepasst hätte und eine völlig entspannte (digitale) Orchester-Phrase, die wie einiges andere auf »Spoki« auf Einflüsse wie Jean Michel Jarre oder Mike Oldfield verweist. Bei Ingus Baušķenieks ist allerdings alles eine Nummer kleiner und sympathischer als bei den genannten Elektronik-Superstars. Seine Tracks entstanden im eigenen Home-Studio und erste Aufnahmen wurden mit Casio CZ-Synthesizern, einem kleinen Mischpult sowie einem Delay-Pedal eingespielt und mit einem Tape-Recorder im 2-Track-Stereo-Playback aufgenommen. Die dabei entstandene Musik ist absolut eigen und von hohem Wiedererkennungswert. Soundästhetik, Songwriting und Gesangs- und Stimmeneinsatz liegen weit ab von jeglicher angesagter angloamerikanischer Pop- und Rockmusik und machen das Album für jeden aufgeschlossenen Hörer zu einem wirklich besonderen und spannenden Hörgenuss.
»Spoki« von Ingus Baušķenieks findest du bei HHV:Vinyl LP
Spoki