Ice Cube braucht sich nichts mehr zu beweisen. Von den vielen Nebentätigkeiten abgesehen, ist er unbestritten Mitbegründer des Westcoast-Gangsterrap. Wenn also jemand von sich behaupten darf, er »sei der Westen«, dann er. I Am The West, das zehnte Soloalbum, besteht aus 16 Liedern, auf denen Ice Cube genau dies klarstellt. Ya’ll Know How I Am! schallt es einem entgegen. Stimmt. Das weiß der Hörer nach all den Jahren recht genau. Die Frage: Will man es noch einmal wissen? Die redundanten Ausführungen über Geld, Bitches und Fame sind dabei gebettet auf Synthie-Loops, Keybords und allgemein jeder Menge elektronischem und zuweilen einfallslosem Beatgeplänkel aus der Retorte. Zwar modern, aber innovationsarm. Obendrauf gibt es zwar eingängige, aber nicht sonderlich innovative Hooklines in Endlosschleife. Für Fans ist dieses Album unter Umständen die Offenbarung, denn es ist Ice Cube pur und in Reinkultur. Nur ist die Westcoast längst durch einen anderen Sound geprägt. Denn Fakt ist: Der neue Hip-Hop-Motor des Westens brummt und ihn bringen andere Künstler auf immer höhere Drehzahlen: Flying Lotus, Exile, U-N-I, Fashawn und Co.
I Am The West