Die geometrischen Formen »Bermuda/Hexagon« stehen bei Katalognummer 83 der Speicherserie im Vordergrund, dabei haben Hunter/Game ihre beiden neuen Stücke streng arithmetisch auf den Großraum programmiert. Filigrane, aber fordernde Bassdrum, begleitet von wummernden Bass, der für das Grundrauschen sorgt, dazu kurze Breaks, die bereits den Swing im Fortgang des Tracks vorwegnehmen. Dazu etwas angedeutete Percussion und maximal betriebene Effekthascherei. Im Klub sicherlich charmant, nur so richtig zünden will das ganze nicht. Gerade der Track »Hexagon« entfaltet leider nicht sein durchaus vorhandenes Potential. Eine kurzer Synthakkord windet sich lange an der Oberfläche, wird lauter, lädt sich auf, da deutet ein kurzer Break gepaart mit einem kurzen Melodieversatz auf eine stattliche Energienentladung hin. Doch basta. Die Kunst der Täuschung? Dann muss man hier lange nach der Kunst suchen. Mehr Mut wäre vielleicht (oder sicherlich!) angebracht gewesen. Stattdessen lässt mich diese EP eher enttäuscht als begeistert zurück. Dem durchschnittlichen Raver in der Peaktime dürfte es ähnlich ergehen.
Reinhard Voigt
Reisen & Speisen
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