Was als die übliche fröhliche Indie-Elektro-Disco anfängt, gewinnt mit jeder weiteren Minute, der man Alesia von Housse De Racket widmet, an Tiefe. Zunächst bleibt man zwar schon kleben am zweiten Langspieler des Duos Pierre Le Roux und Victor Le Masne aus Paris, die catchy Indiepop-Songs wurden dem Album vorangestellt, und alles ist so, wie man es zunächst von einem Kitsuné-Signing erwarten würde. Es schmeckt nach Kaugummi, Sorglosigkeit und einem Happy-Go-Lucky-Feeling, dass auch im nicht gerade trendbewussten Formatradio durchaus seine Chance bekommen würde. Doch umso länger Alésia läuft, umso eher dämmert es einem, warum diese zwei Jungs in der Vergangenheit bereits mit Gonzales, Phoenix oder Philippe Zdar von Cassius zusammengearbeitet haben. Ab ungefähr der Hälfte des Albums verlassen Housse De Racket die etwas austauschbar erscheinenden Pfade, die sie eingeschlagen hatten, und lassen sich einfach gehen – was sehr erfreut. Da darf selbstverständlich neben der traditionellen Synthesizer-Epik elektronischer Musik aus Frankreich auch nicht die Tanzbarkeit fehlen, die die Band an Ed Bangers Pendant Jamaica erinnern lässt. Ein überraschend gutes Album einer jungen Band, bei der man gespannt auf das dritte Album sein darf.
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