Das Soloprojekt von Sängerin Frances Quinlan hat sich inzwischen zur klassischen Band ausgewachsen. Und deshalb klingt Hop Along nicht mehr nach dem reduzierten, verträumten Freak-Folk der Anfangstage, sondern – passend zum Label Saddle Creek, wo »Painted Shut« erscheint – eher nach Rilo Kiley mit Hummeln im Hintern und einer echten Rockröhre am Mikrofon. Frances Quinlans Stimme ist nämlich eindeutig das charakteristischste Element und zugleich äußerst vielschichtig. In den meist euphorischen Refrains krächzt und keift sie schon mal Reibeisen-mäßig wie eine Inkarnation von Janis Joplin oder zumindest eine kleine wütende Schwester von Kurt Cobain. Dann wiederum gibt es zerbrechliche Passagen in Kopfstimme, melodiöse Strophen und auch mal eher zurückhaltende Zwischenteile. Sie traut sich und ihrer Stimme einiges zu – und kommt damit durch. Zusammen mit dem neuen vollen Band-Sound, der so viel Inspiration aus den Siebzigern wie auch aus den Neunzigern schöpft, gelingt es Hop Along spielend, stets das richtige Maß zwischen Kantig- und Leichtigkeit zu finden. Klar ist dieser Mix aus 70s-Rock und Grunge nun nichts komplett Neues, aber man hört zu jedem Zeitpunkt heraus, dass hier viel Herzblut reingeflossen ist. Deshalb sollten selbst Leute, die nicht sofort der Faszination von Quinlans Stimme erliegen, auf »Painted Shut« trotzdem so einiges von Interesse finden.
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Painted Shut