Zu allererst eine Klarstellung: Der in anderen Kritiken oftmals gezogene Vergleich zu Tame Impala hinkt gewaltig. Gut, man kann die Musik beider Bands ganz grob als Psychedelic-Rock bezeichnen, aber wo sich die Australier eher der farbenfrohen, verschnörkelten Beatles-Psychedelia verschrieben haben, geht es bei Hookworms aus Leeds einerseits sphärischer als auch punkiger zu. Auf »Pearl Mystic« hört man eher die elegische Kälte der frühen Velvet Underground und das wütende Keifen der Stooges heraus. Dazu gesellen sich eine Hand voll Doors-Orgeln und Drones aus Rückkopplungen, Fuzz-Gitarren, stoische Bassriffs und verzerrt-kreischende Vocals zwischen Iggy Pop und Primal Screams Bobby Gillespie. Die Songs haben eher Jam-Charakter und sind durch lange Steigerungen und ineinanderfließende Übergänge geprägt. Hookworms lassen sich viel Zeit beim Songaufbau, was zusammen mit den instrumentalen Zwischenstücken »i«, »ii« und »iii« das Gefühl aufkommen lässt, dass hier manchmal etwas auf Zeit gespielt wird – obwohl an einigen Stellen eine kleine Verschnaufpause aufgrund der hohen Intensität auch nötig ist und gut tut. Insgesamt ist »Pearl Mystic« für ein Debütalbum erstaunlich reif und fokussiert, der Bandsound für eine so junge Band verblüffend ausgereift. Gerade live dürfte das ein wahrer Trip sein.
Pearl Mystic