Review

Hiob (V-Mann) & Pierre Sonality

Die Zampanos

Mofo Airlines • 2016

Hiob und Pierre Sonality markieren auf einer acht Tracks starken Mini-LP den Zampano. Damit wandeln sie auf den old schooligen, aber niemals ausgetrampelten Spuren von Anthony Quinn. Schließlich gab der einst in Federico Fellinis »La Strada« den Zampano, sprich: den hemmungslosen Prahler, der sich mit viel Tam Tam in Szene zu setzen weiß. Als großer Zampano der Gegenwart geht vermutlich am ehesten noch Berlusconi durch. Diesem nicht gerade in Würde gealterten Lappen lassen Hiob und Pierre Sonality allerdings weit hinter sich. Sie sporten stattdessen jene Zampano-Moves, mit denen bereits Freddy Breck die Mädels vom Schwimmbad abgeholt hat. Gleichzeitig zollen sie mit »Ronny« einem anderen Schlager-Homie Tribut, exklusive Koks und Nutten. All das macht »Die Zampanos« zur Späti-Version der Bacardi Insel. Statt Kate Yanai gibt´s immer noch ein Holsten mehr. Was es nicht gibt, sind Gründe, um »den Boom Bap an den Nagel zu hängen.« Stattdessen hängt man mit der »Mofagang« und übt sich auch mal Dike zitierend in grüblerischer Nonchalance. Mit gedrosseltem Gas, Elektrofunk, gut abgehangenen Samples und dem Retrofuturismus der Achtziger. Hiob hat dafür selbst als Hieronymuz die Konsolen gefüttert. Das Ergebnis? Baggersee Party statt Sonnenbank Flavour. Schön, dass Sonne Ra dem kurzweiligen Trip ein paar sonnenöllässige Zeilen beisteuert. Und Morlockk Dilemma das Ding per Mofo Airlines »Nach Hause« verfrachtet.