Es begann 1991. Zu dieser Zeit machte Westcoast-Legende Ice Cube seinen Cousin, niemand Geringeres als Del Tha Funkee Homosapien, mit Opio, Tajai, A-Plus und Co. bekannt. Kaum zu glauben, dass die Hiero-Formation seitdem, Crew-Compilations einmal ausgenommen, erst drei Alben veröffentlicht hat. »The Kitchen«, Nachfolger von »Full Circle« aus dem Jahr 2003 (!), geht allerdings nicht mehr so gut rein. Nach elf Jahren Durststrecke kann und muss man sich womöglich auf einen neuen Sound einstellen. Für ihren Drittling haben die Jungs alle Zutaten aus der Gemeinschaftsküche zusammengeworfen, egal ob sie zusammenpassen oder nicht. Vielleicht gelingt ein Kunstwurf, vielleicht winkt die Geschmacksexplosion. In der Kunst mag das Assoziieren mehrerer Sachen, die eigentlich getrennt sind, ein gängiges Prinzip sein. In Küchenkreisen dagegen ist es gewagt, besonders wenn man hungrig ist. Und dann wäre da ja auch noch das Sprichwort um die vielen Köche, die den Brei verderben. So vergreift sich beispielsweise Del mit seiner Hook für »Livin‘ It Up«, wenn er mit ihr das ganze Gericht versalzt. Ungenießbar. Einmal zurück, bitte. Andere Gänge mit ihren treibenden Drums und minimalistischen Arrangements (»Immortals« und »All As Above So Below«) stimulieren die Geschmacksrezeptoren schon viel besser. »Golden« oder »The Mayor« stillen sogar das Sättigungsgefühl, wobei vor allem ersterer mit einer glänzenden Hook, dieses Ma(h)l vorsichtig abgeschmeckt vom Frontmann, überzeugt: „Just like the tombs in Egypt / Soon as you see it / You‘ll be speechless / Golden / No jive when we slide through / We go‘ provide you / With something to ride to / Golden.“
The Kitchen