Andy Butler hat sich auf »The Feast of the Broken Heart« viel vorgenommen: böse Basslines, eine old-schoolige House-Produktion, die fast nach Techno klingt, etwas Aggressives statt Niedliches hat. Vieles davon ist ihm auch gelungen. Die Basslines sind schon mal, wenn nicht durchwegs böse, so doch zumindest schön dreckig. War bei früheren Aufnahmen Disco immer ein deutlicher Bezugspunkt, ist »The Feast Of The Broken Heart« zwar deutlich House-orientierter und, wenn man so will, un-niedlicher, aber Techno ist das auf keinen Fall – und auch kein originalgetreues Replikat von Old-School-House, eher eine Hommage. Schließlich schreibt man das Jahr 2014 und außer Korg-Sounds und die Roland 303 kommen natürlich auch moderne Produktionsmittel zum Einsatz. Der schon traditionelle Wechsel unterschiedlicher SängerInnen funktioniert auch diesmal vorzüglich. »I Try To Talk To You« mit John Grant in Crooner-Stimmung ist ein absolutes Highlight und auch die anderen GastsängerInnen Gustaph, Rouge Mary und Krystle Warren überzeugen mit raffinierten Vocal-Performances, die immer poppig klingen ohne plump zu sein. Wenn überhaupt scheitert »The Feast Of The Broken Heart« lediglich an einigen wenigen Zielsetzungen Andy Butlers. Abgesehen davon ist es ein knackiges Dance-Album geworden.
The Feast of the Broken Heart