Dass die norwegische Gitarristin Hedvig Mollestad und ihr Trio schon mit John McLaughlin und Black Sabbath die Bühne teilten, ist eigentlich beinahe zwangsläufig, so so virtuos und selbstverständlich bewegt sie sich zwischen sehr schwerem Heavy Rock und experimentellem Jazz. Aber auch an Pioniere wie Gone, die legendäre Instrumental-Band des Black-Flag-Gitarristen Greg Ginn, mag man denken. So souverän wie auf seinem nunmehr sechsten Album »Smells Funny« hat das Trio bislang allerdings selten geklungen. Mehr denn je agieren die Gitarristin Hedvig Mollestad, Bassistin Ellen Brekken und Schlagzeuger Ivar Loe Bjornstad als Einheit, anstatt Genre-Formeln zu bedienen. Lassen sie es in »Beastie, Beastie« noch vergleichsweise entspannt, wobei schon deutlich wird, dass die vorzügliche Gitarristin es nicht auf vordergründige Effekte anlegt. Ihre Soli verdanken sich immer einem musikalischen Gedanken. Die mehr als acht Minuten von »First Thing To Pop Is The Eye« zeigen dann eine Band, die entrückter Psychedelik aus vertrackten Math-Rock-Riffs entwickelt. »Jurasek« gerät dann zum beinahe schockierend konventionell Blues, löst sich aber schon bald davon. Das umreißt in etwas die Spannweite der Band, bis »Lucidness« mit schweren Drones das bislang beste Album des Hedvig Mollestad Trios abschließt. Wer die Bands von Nels Cline oder Ava Mendoza schätzt, kommt hieran kaum vorbei.
Smells Funny