Heap, der Wiener Neubau unter den Gründerzeit-Grooves, hüpft für Isla Records in den Dekmantel. Als Wiener Original spricht der Mann schließlich in gebrochenen Beats. »False Hope« sind sieben weitere Versuche, der Vierviertelkick eine Stolperfalle zu stellen. Die Kickdrum holpert im Rhythmus einer Herzattacke, während Hi-hats im Darkroom zischeln und Synthesizer unter Platzangst leiden. Würde man DJ Plead auf die Streckbank spannen, um seine Dancefloor-Dialektik mit der Rohrstange zu bearbeiten, man bekäme eine Idee davon, warum Heap sich falsche Hoffnung macht. Die Welt geht unter. Wir können nichts dagegen tun. Nur in Pille-Palle-Polyrhythmen und ADHS-Arpeggien findet die verlorene Seele noch Hoffnung. Deshalb wird Heap zum Heiland. Wer sich in die musikgewordene Panikattacke (»Diall«) stürzt, mit »Inner Peace« in den vierten Gang knüppelt oder zum Runterkommen die richtigen Teile schluckt (»Losing Time«), weiß Bescheid! Die Platte grätscht an den Scheitelpunkt zwischen Chaos und Chillout. Am Ende ist klar: Lieber Neu- statt Gerüstbau. Bleibt eine einzige Frage: Wie kann man nur so wenig nach Wien klingen?
False Hope