Die Review komm spät. Das Album erschien schon letztes Jahr und erreichte spätestens im Herbst die Pike eines relativen Hypes. Die Review kommt spät, weil das Problem groß war. So richtig gelöst ist es bis jetzt nicht. Welches Problem? Headache, das Projekt von – wahrscheinlich – PLZ Make It Ruins Vegyn, machen es dem Herzen schwer, die Wahrheit zu kennen, so wie es der Titel behauptet. Erstmal ist das sehr fühlbar: In dieser Ambient-Rave-Musik steckt die Landschaften-rasende Melancholie der Minimal-Techno-Ära und die Erinnerung an die letzte Zeit, in der es sich so anfühlte, als fände eine Zukunft statt. Dazu kommen Marketing-perfekte Chill-Out-Vibes à la Air und existenzialistische Spoken-Word-Texte mit Train-Spotting-Ausstrahlung, vorgetragen von einer K.I. Very Y2K! Und da wird es dann unbehaglich. »The Head Hurts but the Heart Knows the Truth« fühlt sich etwa eine halbe Stunde so an, als würde es einen berühren. Die Musik weckt über ihre Melodien, Tonlagen und eben die zeitliche Verortung heavy sentimentale Gefühle, und die Aphorismen der Texte hitten an manchen Stellen komische Spots, dort wo sich Hoffnung und ruhige Gewissheit treffen, das alles für’d Katz ist. Aber relativ bald stellt sich das Gefühl ein, dass auf diese Affekte in einer Fabrik abgezielt wurde. »I want to crack jokes and dance under the stars with my friends again. I would like to bankrupt the casino accidentally.« »The Head Hurts but the Heart Knows the Truth« versucht so haaaart bei den zeitgenössichen Schmerzen und Wünschen abzuholen, dass man am Ende denkt: Ne, danke, das hier fühlt sich zu arg an wie ein algorihtmischer Verführungsversuch.
The Head Hurts But The Heart Knows Deluxe Edition