Review

Havoc

13

Nature Sounds • 2013

Vor etwa neun Monaten sorgte Havoc mit »Separated« für Aufsehen, einem Song, in dem er mit seinem jahrelangen MC-Kollegen Prodigy abrechnet. Und die andere Hälfte von Mobb Deep kommt weder im Text, noch im Video besonders gut weg – fuchtelt nur mit Koks und Knarren in der Gegend rum, während Havoc fleißig Kohle zählt. Ebenfalls omnipräsent im Video: Die Zahl 13. Damit kündigte der MC aus Queens schon mal sein Soloalbum an, das nun veröffentlich wurde. 13 Tracks, gute alte Schule mit viel Guntalk und Streetlife. »Separated« hat es zwar letztlich nicht darauf geschafft, hören lassen kann sich das Album trotzdem. Direkt zu Beginn »Favorite Rap Stars«, eine klassisch düstere Nummer mit Styles P und Raekwon im Gepäck, danach lässt aber v.a. »Life We Chose« aufhorchen. Schöner Beat, der mit dem spät einsetzenden Bass erst richtig Spaß macht. Die zweite Strophe übernimmt Lloyd Banks, der sich anhört, als wäre er erkältet. Trotzdem schon mal ein Standout. Und es folgen weitere (z. B. »Tell Me To My Face« mit Royce da 5’9”.) Zwar klingt »13« auf der Produktionsseite etwas zeitgemäßer als beispielsweise Roc Marcianos »Marcberg« in welcher Dekade der MC aus Queens seine Wurzeln hat, ist trotzdem unüberhörbar. So erfindet er inhaltlich sicher nicht das Rad neu, aber liefert ein geradliniges Streetalbum aus dem bösen, kalten New York. Und auch ohne Prodigy ergeben sich letztlich hier und da diese schauerhaften Mobb-Deep-Momente, wie man sie von »Hell On Earth« oder »Shook Ones« kennt.