Review

Guilty Simpson & Madlib

OJ Simpson

Stones Throw • 2010

Zwei Jahre nach seinem Debüt kommt Guilty Simpson nun mit OJ Simpson zurück. Simpsons hat sich in den letzten 15 Jahren eher einen Namen als Battle MC auf den harten Straßen Detroits gemacht und avancierte so zum Liebling der 2006 verstorbenen Producer-Legende J Dilla. Nun ist es Madlib (bürgerlicher Name: Otis Jackson, also OJ) der sich als alleiniger Producer für das neue Werk verantwortlich zeigt. Wer Madlib kennt, weiß, was er von dem Album zu erwarten hat: Rauschende, kratzige, scheppernde und mit Samples durchwucherte Tracks. Ob diese Kollagen das richtige Gerüst für einen wie Guilty Simpson sind, ist Ansichtssache. Simpson ist nicht für komplexen und abstrakten High Class Rap bekannt, sondern für harte Punchlines und einen rauen Stil. Dennoch kann sich das Ergebnis durchaus hören lassen. Zwar ist das Album insgesamt weniger poppig und zugänglich als es der Vorgänger Ode to the Ghetto war, aber das Konzept geht trotzdem auf. Auf insgesamt 24 Tracks (davon 12 Instrumentals) wachsen O.J. und Simpson zu O.J. Simpson zusammen, ganz ohne Skandale. Madlib-Fans haben ihren Spaß an kollagenhafter Beatbastelei, dem Rest bleibt Simpsons harter, »straight-from-the-gutter« Rapstil vorbehalten.