Review Jazz

Grupo Los Yoyi

Yoyi

Mr Bongo • 1977

Das fängt alles sehr gut an. So heißt der erste Titel der Platte »Banana« und kommt nach Kuhglocken- und Perkussionsintro gleich mit Wah-Wah-Gitarre, Hammondorgel und »Dididi«-Chor zur Sache. Bis die Bläser übernehmen und erst recht keine Fragen oder Wünsche mehr offen lassen. Kubanische Rhythmen mit Funk und einem Anklang Siebziger-Psychedelik finden bei dem einzigen Album der Grupo Los Yoyi von 1977 in einer lockeren Fusion-Jazz-Gestalt zusammen, mit einem Groove, der sitzt, Sounds, die stilsicher cheesy ausgesucht sind, und Melodien, die mitsingsicher gesetzt werden. Das kann mitunter hymnisch werden wie in »Mi Pequerno Gran Paolo«, wobei die Melodie von einer schmutzigen Fuzz-Gitarre gespielt wird, während im Hintergrund wieder der kleine Chor seine Vokalisen anstimmt. Der Eindruck, dass die Klänge auf diesem Album nicht ganz der Parteilinie entsprachen, da entschieden zu westlich, wird vom Pressetext bestätigt. Sogar Synthesizer kommen darauf prominent zum Einsatz, was dem Weltraum-Funk kräftig Vorschub leistet. Immerhin durfte »Yoyi« seinerzeit auf dem staatseigenen Label Areito Records erscheinen. Vielleicht hatte da jemand ein Einsehen. Oder einfach guten Geschmack. Ein paar Fragen bleiben trotzdem: Warum kam von dieser Gruppe nicht mehr? Und was hat es mit dem Bandleader Jorge Soler León auf sich, der Bassist und Produzent war, aber anscheinend nicht groß andere Dinge herausgebracht hat? Oder doch? Wo sind die?