Review

Gorillaz

Humanz

Parlophone • 2017

Am Anfang ist man ein wenig enttäuscht. Gorillaz machen sich anschlussfähig für die junge Generation, was für einen alten Fan des Projekts so einen kleinen Stoß vor den Kopf bedeutet. Das Album kommt elektronischer daher, das Arsenal an Gästefeatures ist riesig und reicht von Benjamin Clementine über Jenny Beth von Savages bis Grace Jones Nur ein Track kommt ohne Vocalfeatures aus und ist der zurückgelehnteste des ganzen Albums. Absolutes Highlight ist die Kooperation mit Mavis Staples und Pusha T bei dem man ein wenig den Geist der alten Hits spüren kann. Ansonsten ist »Humanz« eine ziemlich ambivalente Angelegenheit. Mit »Ascension« und Vince Staples geht es sehr hektisch los, die folgende Nummer »Strobelite« wirkt seltsam kalkuliert und kann nicht wirklich überzeugen, leider zeigt sich bis Mitte des Albums kein roter Faden, als Platte wirkt »Humanz« ein wenig zerfahren. »Saturnz Barnz« ist schön düster, dann folgt mit »Momentz« die Kollaboration mit De La Soul die leider mit stumpfen Beats aufwartet. »Submission« hat tolle Gesangsparts mit Danny Brown aber der Rappart mit Kelela nervt einfach unfassbar ab und wirkt nicht zuende gedacht. Insgesamt wirkt manches überladen, offenbar wollte man zuviel und hat sich zu viele Gäste eingeladen. »Charger« mit Grace Jones baut auf einer simplen Idee auf, aber wirkt dadurch im Vergleich zum Rest angenehm reduziert. Natürlich gibt es rund um die Veröffentlichung wieder zahlreiche Gimmicks, Videos und dergleichen mehr, aber musikalisch kann das Album leider nur halb überzeugen. Immerhin wird es zum Ende hin besser, aber der Anfang ist leider relativ misslungen.

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Gorillaz
Humanz
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