Gonjasufis klassische Rap-Sozialisation merkt man dem Schaffen des dreadlockigen Yogalehrers wirklich nicht an: Sein Debüt A Sufi And A Killer klingt gar nicht nach dem, was Indierapper in ihrer Experimentphase sonst so machen. Das, was ihm u.a. Gaslamp Killer und Flying Lotus unters Organ geschraubt haben, hätte man natürlich auch klassisch bereimen können und wäre dennoch jenseits des Tellerrandes gelandet. Aber im Verbund mit Gonjas verstörend-hypnotischen Singsang, der genauso gut von einem hundertjährigen Yogi-Swami stammen könnte, entstand eine faszinierende Platte, deren Sog sich kaum einer entziehen kann. Das ging wohl auch den Beteiligten am Remix-Projekt The Caliph’s Tea Party so, denn anstatt funktionale Neubearbeitungen abzuliefern, schufen sie äußerst empathische, detailverliebte Interpretionen der Originale. In Mark Pritchards Rechner wächst sich das Kleinod Ancestors so zu einem cineastischen Spannungsbogen aus, während Bibio Candylane aus den E-Funk-Achtzigern in die späten E-Pop-Nullerjahre holt, ohne Gonjasufis Vocals abzudrängen – respektvoller und kreativer hätte man das wohl kaum machen können. Weswegen The Caliph’s Tea Party mehr als eine sinnvolle Fortführung von A Sufi And A Killer darstellt.
The Caliph's Tea Party - The Remixes