Der Trick ist nicht Verstehen. Macht bei Gonjasufi auch keinen Sinn, denn schon bei seiner letzten Platte A Sufi & A Killer war man eher mit ausgeblasenen Denklichtern auf der sicheren Seite. Und auch das Mini-Album MU.ZZ.LE lässt einen mehr treiben – dabei geht es hier irgendwie um Politik und Gesellschaft. Doch die meisten Tracks bleiben nebulös und gespenstisch. Nikels And Dimes wimmert vor einem umtriebigen Rhythmus vor sich hin, während die Lyrics komplett an einem vorbeilaufen. Selbst diese knapp 25 Minuten bekommen so noch einen spirituellen Überbau, der die ganze Sache zusammenklammert. Doch statt Erleuchtung, wartet auf MU.ZZ.LE nur Düsternis. Das Säbelrasseln von Venom schiebt sich neben den Beat, der nur kurz aufflackert, um zwischen Hall und Dub am Ende wieder aufzutauchen. Dinge erschließen sich bei Gonjasufi aber auch erst nach einer gewissen Zeit und selbst auf dieser kurzen Spanne verschieben sich die Schablonen wieder. Dass jemand es schafft, damit überhaupt noch aufzufallen im Schwall an abgedrehter Musik, muss Gonjasufi schon hoch angerechnet werden. Dass die ganze Sache auch noch gut geworden ist, umso höher. Zwischen dem Knistern, den Melodien, den unverständlichen Vocals und dem Rhythmus liegt die Verknüpfung neuer Synapsen im Hirn, obwohl das gar nicht arbeitet, sondern entspannt. Einzelne Textfetzen prägen sich ein, verschwimmen gleich wieder. Aber Logik und Verstehen funktionieren bei Gonjasufi einfach nicht. Vielleicht kommt die Erleuchtung erst mit dem nächsten richtigen Album.
Und bis dahin bleibt MU.ZZ.LE das Räucherstäbchen für Zwischendurch.
MU.ZZ.LE