Golden Diskó Ship, das ist eigentlich Theresa Stroetges, die mit ihrem Album »Oval Sun Patch« auch die softesten Delphine zum Tanzen bringt. Das fünfte Soloalbum der deutschen Musikerin und Multiinstrumentalistin ist Pop, aber dann doch irgendwie nicht. Der experimentelle Ansatz der Künstlerin grätscht in die eigene Hörgewohnheit, wie »Ephermal Carnivores« in eine »Well-Oiled Machine«. Aber das passt glücklicherweise gut in die funky Stimmung, die zuletzt im Zwölf-Minüter »Earth Before The Space Pt. I-III« ihre Klimax erreicht. Das diesem Track eine audiovisuellen Performance zugrunde liegt, erklärt den grundsätzlich performativen Charakter der sechs Songs. Zwischenzeitlich fühlt man sich fast in einem Tame Impala Album verloren, bevor man wieder auf den Asphalt gehämmert wird. Gut, dass Stroetges mit Helmen vorgesorgt hat. »Oval Sun Patch« ist sicherlich die Art von Musik, die man auf einer Insel gestrandet hören will, wenn man grad noch am Wahn entlang curved, doch helfende Rettungsboote am Horizont aufblitzen. Gleichzeitig ist es auch existenzielle Popmusik: Was auch immer das heißen mag. Fest steht, bei dem Album wird einem sicherlich nicht langweilig, und ja: es gibt auch weiche Helme.
Oval Sunpatch
