Bei den Prozessorenprofis vom Sheffielder Label Central Processing Unit gibt es eine Reihe junger Künstler, die sich von programmierten Heldentaten aus der Vergangenheit inspirieren lassen. Meistens sind die Neunziger als Vorbild zu erkennen. Beim britischen Produzenten Jonathan Taylor alias Global Goon verhält es sich ein bisschen anders, denn er war damals schon selbst mit von der Partie, veröffentlichte seit 1996 auf dem Label Rephlex. Acid, Electro und die freie Vermengung von derlei Elementen, die unter dem Kürzel IDM bekannt ist, bilden gegenwärtig sein musikalisches Zuhause. Was heißt, dass er sich dort nicht bloß merklich wohlfühlt, sondern zugleich so sicher, dass er sich spielend durch Genre-Restbestände manövriert, sie auf verwendbare Bauteile abklopft und das, was ihm zusagt, so zusammensetzt, dass es vertraut, aber nicht verbraucht klingt. Und wie um zu verhindern, dass man seine rhythmische Trockenheit mit steifer Ernsthaftigkeit verwechselt, gönnt er sich mitunter sogar kindgerechte Albernheit. In »Snapterisk« klingt er ganz wie eine elektronische Ein-Mann-Funk-Band, mit eiernden zweistimmigen Melodien als imitierter Bläsersatz und reichlich Breaks vom Drum Computer. Man kann das nostalgisch finden, bei Global Goon ergibt das jedoch nur begrenzt Sinn. Vielmehr ist er sich mit »Nanoclusters«, auf seine Weise, treu geblieben. Und liegt damit ganz auf der Linie, für die auch Central Processing Unit steht.
Nanoclusters