Zu alt für diesen Scheiß, anders lässt sich das nicht erklären. Vermutlich. Schließlich gehört Glimpse ja zu den wichtigsten und besten Producern des Vereinten Königreichs, so besagt es das Internet. Mit »Baretta« gibt es mal wieder eine EP, zwei Tracks, beide locker über sieben Minuten lang. Minimal Techno, ein bisschen House, was die Stadtjugend eben so am Abend bewegt. Doch was soll einem ein Track wie »L.E.D.« sagen, der dreißig Sekunden lang eine süßliche Frauenstimme in den Loop schickt und »Heavy« sprechen lässt? Nichts. Denn das ergibt überhaupt keinen Sinn. Danach folgt dann passables Gestampfe, während die Stimme wiederkommt. Und wiederkommt. Und wiederkommt. Glimpse selbst schaltet hier und da mal ein paar Patterns dazu, subtrahiert wieder ein wenig, fertig ist das Ding. Der Titeltrack hingegen gräbt wenigstens ein wenig, will nicht nur Oberfläche sein. Da passen auch die gesetzten Pausen und das Sample. Muss allerdings eigentlich auch nicht sieben Minuten lang sein. Das ist einfach zu viel für so wenig Spielraum. Ja, das wiederholende Element ist bei elektronischer Musik total wichtig und tragend, aber nur weil es vorkommt, muss es noch lange nicht gut sein. Denn so bewegt sich jeder Ton auf seiner eigenen Umlaufbahn, die eng um den Club kreist, aber wenig Anziehungskraft ausübt. Vielleicht wird es ja das sein. Wäre zumindest schmeichelhafter als das mit dem Alter.
L.e.d. / Baretta