Review

Ghostpoet

Some Say I So I Say Light

PIAS • 2013

Für sein neues Album »Some Say I So I Say Light« hat Obaro Ejimiwes alias Ghostpoet sein Schlafzimmerstudio gegen ein richtiges Studio eingetauscht und in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Richard Formby Tracks entwickelt, die noch mehr ins Detail gehen und noch mehr Tiefe haben als das ohnehin schon wahnsinnig Reife Debüt »Peanut Butter Blues & Melancholy Jam« Die Tracks überschreiten dabei stetig und ansatzlos die Grenzen von Hip- und Trip-Hop, flirten hier und da auch mit dunklen Synthieflächen, Jazzanleihen und Industrial-Beats. Darüber legt Ghostpoet seine detailgetreuen Beschreibungen banaler Alltagssituationen, die er anreichert mit allerlei Abstrusitäten und Surrealem. Da geraten Dim Sum und Nudeln gerne mal in einen Streit oder wird simplen Alltagshandlungen wie der Busfahrt oder dem Onlineshopping eine bedrohliche und dunkle Atmosphäre verliehen. Überhaupt ist »Some Say I So I Say Light« eine dunkle und in sich versunkene Platte, auf der der Ghostpoet mit seinem einnehmenden, dabei aber geisterhaft-mystischen Sprechgesang den Gedanken nächtlicher Einsamkeit und Reflektion freien Lauf lässt und eine gleichermaßen absurde, surrealistische, dunkler, aber niemals negative und misanthropische Atmosphäre verleiht.